Dienstag, 30. Oktober 2007

Trip zu den Smoky Mountains

Seit gut einer Woche ist wieder Uni. In diesem Mod hoere ich International Financial Markets and Instruments, Financial Institutions und Bond Markets. Eine gute Kombination und scheinbar etwas weniger arbeitsaufwaendig.


Das Abendessen bei Professor Stoll war wirklich sehr schoen. Wir wurden von seinem Sohn abgeholt, da er etwa 10 Minuten ausserhalb wohnt. Zur Begruessung gab es Dornbacher Riesling, bei Essen sind wir dann auf den von uns mitgebrachten Chianti umgestiegen. Anfangs war ich mir nicht sicher, wie der Abend noch weitergehen wuerde ;). Frau Stoll hatte ein sehr leckeres und vielfaeltiges „Thanksgiving“ Essen vorbereitet: Natuerlich gab es klassisch Truthahn, eine passende Fuellung, Kartoffelpueree, Austern, Bohnen, ein Auflauf mit Moehren usw. Als Nachtisch gab es Kuerbis- und Apfelkuchen. Alles war hervorragend. Was wir vorher nicht wussten: Es waren neben Erik und mir auch noch zwei weitere (junge) Professoren eingeladen. Zufaelligerweise hatten wir bei den beiden letztes Jahr einen Kurs: Ms Barraclough aus Australien und Mr Ovtchinnikov aus Russland, er hatte noch seine italienische Frau dabei. Es war auf jeden Fall eine lustige Runde. Gegen Ende hat Professor Stoll noch Himbeergeist und Aquavite angeboten. Versackt sind wir aber trotzdem nicht.


Das erste Uni Wochenende haben wir im Nationalpark Smoky Mountains verbracht. Ich war fuer knapp drei Tage mit Heping und seiner Frau Yu, Jalloul und Erik unterwegs. Gluecklicherweise konnten wir bei einem Bekannten von Heping in Knoxville in einem Apartment uebernachten. Der Bekannte ist Professor an der University of Tennessee und war am Wochenende selbst in Nashville. Am ersten Abend haben wir direkt mal den Biervorrat an Samuel Adams (Variationen) in seinem Kuehlschrank getilgt, den wir aber brav wieder aufgefuellt haben. Von Knoxville ist es nicht mehr allzu weit zum Nationalpark. Der Park ist landschaftlich sehr schoen. Die hueglige Landschaft ist sehr dicht mit Baeumen bewachsen. Besonders schoen ist, dass die Blaetter gerade ihre Farben wechseln, so dass wir einen echten Indian Summer erleben konnten. Hauptattraktion im Park ist ein 11 Meilen langer Scenic Drive. Theoretisch kann man hier auch zu Fuss lang gehen. Alle Amis fahren aber lieber im Schritttempo den Kurs entlang. Angeblich kann man hier haeufig Baeren sehen – wir hatten leider kein Glueck. Von dem Scenic Drive aus, sind wir knapp 8 km gewandert. Das hat gut getan. Nur der Wasserfall, unser Ziel der Wanderung, war etwas mickrig. Anschliessend wollten wir noch zum hoechsten Punkt im Gebirge fahren: Nachdem ich auf Jallouls Anweisung einen „Shortcut“ genommen habe, musste wir anschliessend fuer 7 Meilen einen „Off-Road“ Track in Angriff nehmen. Die „Strasse“ bestand nur aus Schotter und ist mit einem breiteren Wanderweg vergleichbar. Heping hat der recht steile Abgrund nicht ganz zugesagt, bis auf mir haben die anderen zwischenzeitlich ein Nickerchen gehalten. Auch danach hat es noch gefuehlte zwei Stunden gedauert, bis dass wir endlich am Ziel waren. Somit hatten wir es puenktlich zum Sonnenuntergang geschafft, was uns eine wunderschoene Aussicht beschert haette, wenn nicht die gesamte Spitze in Wolken eingehuellt gewesen waere! Da oben wehte ein sehr frischer Wind, weiter unten im Park hatten wir etwa 19 Grad C und Sonnenschein. Abends sind wir ueber Gatlinburg zurueck nach Knoxville gefahren. Gatlinburg ist ein Touri-Ort, mit zahlreichen Restaurants. Leider haetten wir bei fast jedem min. 45 Minuten auf einen Tisch warten muessen, so dass wir weitergefahren sind. Insgesamt hat sich der Trip auf jeden Fall gelohnt. Weitere Bilder gibt es hier. Da ich noch immer erkaeltet bin und jetzt auch staerkere Kopfschmerzen hab, muss Halloween dieses Jahr wohl ausfallen.

Freitag, 19. Oktober 2007

Miami war klasse!

In Miami hatten wir eine sehr schoene Zeit!!! Das war wirklich ein klasse Urlaub!
Die freien Tage haben wir uns nach dem Klausurstress wohl verdient. Ich hatte drei Tage hintereinander meistens gegen Abend dreistuendige Klausuren. Die Vorbereitung war relativ stressig und meistens haben wir bis spaet in die Nacht gelernt und dafuer am naechsten Tag sehr lange geschlafen. In Corporate Valuation mussten auf unterschiedliche Weisen ein Unternehmen, Vonage, vor ihrem IPO (Boersengang) bewerten. In der Klausur mussten wir Excel und somit unseren Laptop verwenden. Fast jeder hat bis zur letzten Minute gearbeitet und wild hin und her geklickt. Die Klausur war aber in Ordnung. Am naechsten Tag kam die Klausur in Derivatives dran. Die war dank den sample questions, die die Dozentin vorher verteilt hat, recht einfach. Am letzten Tag kam wohl die schwierigste Klausur in Merger & Acquisitions dran: Die Haelfte der Klausur bestand aus wahr-falsch Fragen; bei etwa einem Drittel der Fragen musste ich mehr oder weniger raten. Der zweite Teil mit ausfuehrlicheren Antworten hat mir eher zugesagt. Mal sehen was draus geworden ist. Beachtlich fand ich, dass es bei den Klausuren praktisch keine Aufsicht gab! Geschummelt hat trotzdem niemand (soweit ich weiss), da das hier sehr verpoehnt ist und drastische Konsequenzen mit sich zieht. Den Abend nach der Klausur haben wir im German Saucer verbracht, wo es angeblich deutsches Essen gibt. Ich hatte eine Bratwurst in einem Hot-Dog Broetchen mit warmen Kartoffelsalat. Die Bierauswahl war da schon besser – es gab einiges an „better beer“ (so nennt Samuel Adams in ihrem Jahresbericht auslaendisches Bier!!!). Am Tag danach waren wir noch bei einem NHL Eishockey Spiel in Nashville. Leider haben die Predators gerade eine Pechstraehne, so dass sie auch unser Spiel verloren haben. Spass gemacht hat es aber trotzdem.



Am naechsten Morgen sind wir frueh nach Miami aufgebrochen. Mit einem Stop in Atlanta sind wir nachmittags fast gleichzeitig mit Katharina am Hotel angekommen. Katharina hatte etwas Verspaetung, zum Teil deshalb, weil kurz vor ihr Praesident Bush gelandet ist, um in Miami eine Rede zu halten. Es war wunderschoen Katharina wieder nach gut zwei Monaten zu sehen. Ansonsten waren noch Erik, mein Mitbewohner, und Georg, ein oesterreichischer Austauschstudent dabei. Am ersten Abend waren wir am Bayside Market Place lecker essen.



Am naechsten Tag haben wir von Miami Beach (Miami und Miami Beach sind zwei Staedte) aus eine kleine Stadtrundfahrt mit einer „Duck Tour“ gemacht. Mit dem Amphibienfahrzeug haben wir sowohl Miami Beach als auch vom Wasser aus ein paar Inseln, z.B. Star Island mit vielen beeindruckenden Haeusern, erkundet. Anschliessend sind wir noch mit einem flotteren Gefaehrt durchs Wasser gefahren – das hat ziemlich viel Spass gemacht. Abends waren wir auf dem Ocean Drive in Miami Beach, eine Ausgehmeile zum sehen und gesehen werden. Nach leckeren Cocktails waren wir noch in einem Club bei dem die Tanzflaeche ein grossses Aquarium war. Das hatten wir uns etwas spektakulaerer vorgestellt als es im Endeffekt war.



Am naechsten Morgen wurden wir (noch muede vom Vorabend) zu einer Tour in den Everglades National Park abgeholt. Dort sind wir mit einem Airboat (was ungefaehr so laut wie eine Propeller-Maschine war) durch die Sumpflandschaft gefahren. Ein paar Alligatoren sind direkt an unserem Boot vorbei geschwommen – das war schon aufregend. Nach der Bootsfahrt durften wir noch bei einer Alligator Show zusehen. Einen kleineren Alligator durfte man selbst in die Hand nehmen, ein ausgewachsener war zum Glueck hinter einem Zaun. Danach ging die Tour zurueck nach Miami auf der wir uns ein paar Highlights wie Little Havanna und Coconut Grove ansehen konnten. Anschliessend waren wir noch auf der Parrot Jungle Island auf der man exotische Tiere bewundern konnte. Wir konnten noch eine Show mit (Gift-)Schlangen und eine mit Tigern, Affen und einem Stinktier mitnehmen. Abends sind wir zurueck zu Coconut Grove in ein Lokal auf dem Cocowalk gegangen. Das Essen war sehr lecker, allerdings in sehr kleinen Tapas Haeppchen.



Am naechesten Tag konnten wir ausschlafen und haben zuerst das Seaquarium besucht. Hier gab es Shows mit Delphinen, Seeloewen und Killer-Walen. Da wir noch an den Strand wollten, haben wir uns nur einen Teil angesehen. Bei einer Delphin-Show war sogar Flipper dabei. Nach einer kurzen Bustour ueber Biscayne Key sind wir noch ans Meer gefahren. Leider war es recht bewoelkt. Der Strand auf Miami Beach ist wie die meisten anderen Inseln kuenstlich angelegt. Abends haben wir auf der Lincoln Road auf Miami Beach unser neues Lieblingslokal entdeckt. Es war eins der wenigen Restaurants, bei dem man nicht auf der Strasse angesprochen wurde und mit Gratis-Cocktails gelockt wurde. Das Essen war hervorragend und kam in gigantischen Portionen.



Am naechsten Morgen ging es um 7.15 Uhr auf eine Tour zu Key West. Die Fahrt hat etwa vier Stunden gedauert und ging groesstenteils ueber Bruecken zwischen zahlreichen Inseln. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es sogar eine Eisenbahnbruecke hierhin, die aber leider von einem Hurrikane stark beschaedigt wurde. Key West konnte man sehr gut zu Fuss erkunden. Hier konnte man beispielsweise das Haus von Ernest Hemingway ansehen. Praesident Harry Truman hatte hier sein „Winter White House“ in dem er waehrend seiner Amtszeit etwa neun Urlaube verbracht hat. Bis nach Kuba sind es von hier nur noch gut 90 Meilen, somit ist Key West der suedlichste Punkt der kontinentalen USA. Zur Erfrischung wollten Katharina und ich eine Key West Lemonade trinken. Beim Bestellen ahnten wir nicht, dass dies ein Cocktail war!
Am Abreisetag sind wir zum Shopping noch einmal nach Miami Beach gefahren. Wir haben die Zeit in Florida bei sehr warmen Wetter mit vielen Wolken sehr genossen.






Am Montag beginnt wieder die Uni fuer die man eigentlich schon wieder ein paar Kapitel lesen muesste. Heute Abend sind Erik und ich bei Professor Stoll, ueber den wir hier studieren duerfen, zum Abendessen eingeladen.